Brauereitour durch Belgien
– ein Bericht von Thomas Furche und Peter Wolf –
Vor einiger Zeit las ich einen Artikel von Marc Vandenbulcke, einem belgischen Etikettensammler. Neugierig darauf geworden, beschlossen wir spontan eine Brauereitour dorthin. Ich kümmerte mich um eine preiswerte Unterkunft und Peter Wolf arbeitete mittels Internet akribisch eine Route für diese Woche aus. So starteten wir am 15. August 2011 in Richtung belgsiche Küste. Nach problemloser Fahrt erreichten wir unsere Unterkunft in Oostende. Wir genossen den Abend mit einem Strandbesuch an der Nordsee und ein paar Bieren, denn die nächsten Tage sollten relativ anstrengend werden.
Unsere erste Tour führte uns in die Provinz Westflandern, in deren Verlauf wir am Ende 18 Brauereien mit mehr oder weniger Erfolg besucht hatten. Bei der ersten Brauerei erwartete uns ein Schild mit der Aufschrift „Zur Zeit Urlaub“, eine andere Brauerei hatte zwar Flaschenbier, aber keine Etiketten und manchmal war auch niemand anzutreffen. Zum Abschluss des Tages fuhren wir nach Ichtegem zur Brauerei Strubbe. Obwohl es schon 17.30 Uhr war, nahm uns ein Mitarbeiter mit ins Etikettenlager, wo wirt über 40 verschiedene Sorten, u.a. auch Fremdabfüllungen, bekommen konnten.
Im flämischen Teil Belgiens konnten wir uns gut in deutsch und englisch verständigen. Anders jedoch im wallonischen, französischsprachigen Teil, den wir am nächsten Tag besuchten. Dort half uns ein Dreizeiler in französisch, den uns meine Tochter aufgeschrieben hatte. Unterm Strich besuchten wir an diesem Tag 15 Brauereien, in denen wir fast immer Etiketten bekommen konnten.
Am dritten Tag besuchten wir die Provinz Ostflandern – und das sollte zum Höhepunkt der Reise werden. Bei Huyghe in Melle und der eher unscheinbaren, kleinen Brauerei in Brakel waren wir sehr erfolgreich. Gegen Abend kamen wir nach Erpe-Mere, ein kleiner Ort mit zwei Hausbrauereien. In der ersten, „De Glazen Toren“ bekamen wir nur eine Sorte Etiketten. Die zweite, „Danny“, sah von außen aus wie ein ganz normales Wohnhaus. Nichts deutete darauf hin, dass hier Bier gebraut wird. Wir klingelten und es öffnete uns ein junger Mann, der Besitzer der Hausbrauerei. Wir wurden sehr freundlich empfangen, kamen mit ihm und seiner Frau ins Gespräch, schauten uns die Brauerei an, verkosteten das Bier und erhielten noch einige Bieretiketten. Auch an diesem Tag standen wieder 18 besuchte Brauereien zu Buche.
Am Freitag ließen wir es etwas ruhiger angehen. So besuchten wir nur fünf Brauereien, so u.a. die Hausbrauereien in Gent und Brügge. Wir verbanden das Gute mit dem Nützlichen und schauten uns die Sehenswürdigkeiten dieser beiden Städte an. Mittags genossen wir ein Bier in der Hausbrauerei „De halve Maan“ und ließen den Tag mit einer wunderschönen Bootsfahrt durch die Grachten Brügges ausklingen.
Am Samstag fuhren wir wieder Richtung Heimat, natürlich nicht ohne einen Besuch bei der Brauerei „De dolle Brouwers“ in Esen-Diksmuide. Dies ist eine Brauerei, die nur am Wochenende produziert, und das fast ausschließlich für den Export. Dazu werden die Bierflaschen in Kartons verpackt statt in Kästen.
Fazit unserer Tour: Wir haben in dieser Woche viel erlebt, fast alle geplanten Brauereien erreicht und dort mehr oder weniger viel Erfolg gehabt, aber die Hauptsache war der Spaß am Sammeln und Entdecken. Wir können nur anderen Sammlern empfehlen, es uns gleich zu tun und auf Entdeckungsreise zu gehen, es muss ja nicht gleich solch eine große Tour sein … . Übrigens kamen danach noch einige Briefe mit Etiketten von Brauereien, wo wir unsere Adressen hinterlassen hatten.
Wer Interesse an weiteren Informationen hat, wende sich bitte an Thomas Furche oder Peter Wolf.