Erlebnisreiche Bier(-Test)tour mit dem Bierpapst
– ein Bericht von Thomas Furche –
Einen Teil unseres diesjährigen Urlaubs verbrachten Peter Wolf und ich damit, einige der Wiener Hausbrauereien zu besuchen. Da ich seit Jahren Conrad Seidl – Österreichs bekanntesten Bierkenner (Bierpapst) – persönlich kenne, stand natürlich auch ein Treffen mit ihm auf dem Programm.
Auf dem Weg nach Wien besuchten wir zunächst die Brauereien Schloss Eggenberg, Wieselburg, Unterradlberg und Tulln.
In Wien angekommen begaben wir uns zum „7-Sternbräu“, eine der besten Wiener Adressen in punkto Bier. Dort ließen wir uns ein Wiener Helles und ein Prager Dunkles sowie ein Märzen munden und haben auch sehr gut gegessen. Für uns Sammler war es sehr positiv, dass wir auch noch Etiketten erhielten.
Am nächsten Tag besuchten wir zunächst die „1516 Brewing Company“. Durch den Kontakt mit Conrad Seidl konnten wir auch die im Keller des Hauses befindliche Brauerei besuchen. Dabei kamen wir mit dem Braumeister ins Gespräch und verkosteten alle Biere direkt aus dem Lagertank. Es ist schon erstaunlich, welche kreativen Ideen die Mitarbeiter in dieser Hausbrauerei entwickeln. Davon könnte sich so manche deutsche Hausbrauerei eine Scheibe abschneiden.
Am Abend trafen wir uns dann im „Kadlez-Bräu“, einer kleinen, aber sehr feinen Hausbrauerei an der Peripherie Wiens. Auch dort gibt es einen sehr kreativen Braumeister. Obwohl der Mietvertrag für das Gebäude ausläuft, hat er sehr viele gute Ideen für die Zukunft. Gegenwärtig sucht er ein neues Objekt, wo er diese verwirklichen kann.
Am nächsten Tag besuchten wir die Lichtenthaler Hausbrauerei im 9. Bezirk, die seit etwa zwei Jahren existiert. Auch hier werden sehr innovative Biere gebraut. Neben einem Hellen und einem Lager gibt es immer Spezialitäten wie ein Black IPA (Indian Pale Ale), ein Porter, ein Belgian Style Dark Strong Ale, ein Red Lager usw. Diese Gasthausbrauerei wird sehr viel von Studenten besucht, deshalb waren hier die Preise angenehm moderat.
Im Rahmen unseres Wien-Aufenthaltes besuchten wir außerdem noch die Brauereien „Salm-Bräu“, „Wieden-Bräu“,“ Hackl-Bräu“, „Fischerbräu“, die „Hausbrauerei Highländer“ sowie die „Stadtbrauerei Schwarzenberg“, so dass wir insgesamt zehn verschiedenen Brauereien einen Besuch abstatteten. Im Ergebnis dessen stellten wir fest, dass alle Biere der Wiener Hausbrauereien einen hohen Standard aufwiesen und durchweg wohlschmeckend waren.
Als besonderes Highlight arrangierte Bierpapst Conrad Seidl für uns auch einen Besuch in der Brauerei Schwechat. Diese Brauerei produziert nur noch Dosenbier, und das für mehrere Brauereien Österreichs. Wir erhielten dort eine sehr interessante Brauereiführung.
Als wir nach einer erlebnisreichen Woche wieder die Rückreise antraten, besuchten wir noch die Brauereien in Hainfeld und Zipf.
Wir werden bestimmt nicht die einzigen gewesen sein, die feststellten, dass ein Besuch Wiens und seiner zahlreichen Hausbrauereien ein unvergessliches Erlebnis und nur weiter zu empfehlen ist.